Smartenic Logo
Zurück zum Blog
Industrie 4.0SensorikPredictive Maintenance

Fortschrittliche Vibrationssensoren für Industrie 4.0

Christian Starzengruber
15. Februar 2025
8 Min. Lesezeit
Fortschrittliche Vibrationssensoren für Industrie 4.0

Vibrationssensoren spielen in der Industrie 4.0 eine Schlüsselrolle. Sie können frühzeitig Abweichungen vom Sollzustand erkennen und so die Planung von Wartungsarbeiten ermöglichen, bevor kostenintensive Ausfälle auftreten. Moderne Sensorik ist heute in der Lage, selbst kleinste Schwingungen in Echtzeit zu detektieren.

Technologische Grundlagen moderner Vibrationssensorik

Die technologischen Grundlagen moderner Vibrationssensoren haben sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt. MEMS-basierte Sensoren (Micro-Electro-Mechanical Systems) ermöglichen heute eine hochpräzise Erfassung von Vibrationen in drei Achsen bei gleichzeitig kompakter Bauform und geringem Energieverbrauch. Diese Sensoren können Frequenzen von wenigen Hertz bis zu mehreren Kilohertz erfassen und sind damit für ein breites Spektrum von Anwendungen geeignet.

Die Signalverarbeitung erfolgt zunehmend direkt am Sensor (Edge Computing). Moderne Vibrationssensoren verfügen über integrierte Mikrocontroller, die eine Vorverarbeitung der Daten ermöglichen. Dadurch werden nur relevante Informationen übertragen, was die Netzwerkbelastung reduziert und die Batterielaufzeit verlängert.

Die Konnektivität ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Drahtlose Technologien wie Bluetooth Low Energy, LoRaWAN oder NB-IoT ermöglichen eine flexible Installation der Sensoren ohne aufwendige Verkabelung. Dies ist besonders in bestehenden Anlagen von Vorteil, wo nachträgliche Verkabelungen oft schwierig und kostspielig sind.

Praktische Anwendung: Deckenrisse in einer Garage

Smartenic hat bereits erfolgreich Vibrationsmessungstechnologie in einer Garage mit Deckenrissen installiert. Die Sensoren überwachen kontinuierlich die strukturelle Integrität der Decke und können kleinste Veränderungen in den Rissmustern erkennen. Dies ermöglicht eine frühzeitige Intervention, bevor größere Schäden entstehen.

Die Installation umfasste mehrere Sensoren, die strategisch an verschiedenen Punkten der Decke platziert wurden. Die Sensoren messen nicht nur Vibrationen, sondern auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit, da diese Faktoren die Rissbildung beeinflussen können. Die Daten werden in Echtzeit an ein zentrales Monitoring-System übertragen, das bei Überschreitung definierter Schwellenwerte automatisch Alarme auslöst.

Dieses Projekt demonstriert die praktische Anwendbarkeit moderner Vibrationssensorik für die Überwachung von Gebäudestrukturen. Die gleiche Technologie kann auch in industriellen Umgebungen eingesetzt werden, um die Integrität von Maschinen und Anlagen zu überwachen.

Potenzial zur Vermeidung von Produktionsstillständen

Mit Hilfe von Vibrationssensoren können Unternehmen ungeplante Stillstandzeiten ihrer Fertigungsanlagen deutlich reduzieren. Die Sensoren erfassen Schwingungsmuster und vergleichen sie mit historischen Daten. Treten Auffälligkeiten auf, können Wartungsteams sofort informiert werden.

Die frühzeitige Erkennung von Anomalien ist der Schlüssel zur Vermeidung von Ausfällen. Durch die kontinuierliche Überwachung können Veränderungen im Vibrationsmuster erkannt werden, lange bevor sie zu hörbaren oder sichtbaren Problemen führen. Dies ermöglicht eine proaktive Wartung, bei der Komponenten ausgetauscht werden, bevor sie versagen.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die Ursachen von Vibrationen genauer zu analysieren. Durch die Frequenzanalyse können verschiedene Fehlerarten unterschieden werden, wie z.B. Unwuchten, Fehlausrichtungen oder Lagerschäden. Dies ermöglicht eine gezielte Wartung, bei der nur die tatsächlich betroffenen Komponenten ausgetauscht werden.

Big Data trifft Predictive Maintenance

Wenn alle Messwerte in einer zentralen Datenbank zusammenlaufen und mittels KI analysiert werden, entstehen neue Möglichkeiten für die Wartung. Diese prädiktiven Ansätze ermöglichen es, exakte Prognosen über den optimalen Wartungszeitpunkt zu treffen. Dadurch können sich sowohl Ersatzteilkosten als auch Produktivitätsverluste erheblich verringern.

Die Kombination von Vibrationsdaten mit anderen Betriebsdaten wie Temperatur, Druck oder Durchfluss ermöglicht ein umfassendes Bild des Maschinenzustands. Machine-Learning-Algorithmen können in diesen multidimensionalen Daten Muster erkennen, die für Menschen nicht erkennbar sind.

Besonders vielversprechend ist der Einsatz von Deep Learning für die Analyse von Vibrationsdaten. Neuronale Netze können trainiert werden, um komplexe Muster in den Vibrationssignalen zu erkennen und Anomalien zu identifizieren, selbst wenn diese zuvor nicht bekannt waren.

Smartenic verfügt über modernste Vibrationsmessungstechnologie und hat diese bereits erfolgreich in einer Garage mit Deckenrissen installiert. Wir bieten Beratung sowie Lösungen für Unternehmen an, die ihre Wartungsprozesse optimieren möchten und von unseren praktischen Erfahrungen profitieren wollen.